«Uuslaufmodäll» – Dieses ist der dritte Streich

Wir sind zurück (wir waren gar nie weg, nur beschäftigt). Uuslaufmodäll heisst das dritte Album von Herr Iselin. Zu hören gibt es miesepetrige Mieter, die ihren Nachbarn nachspionieren, talentierte Jazzmusiker, denen kaum einer zuhört – und natürlich die Polizei-Teslas, die in der Zwischenzeit auch schon fast wieder vor der Pensionierung stehen.

Wie die Tracks heissen, seht ihr unten. Zu hören gibt es sie ab dem 1. November auf Spotify, beziehungsweise dort, wo ihr eben eure Musik streamt.

Dr Kapitän (vom Flaggschiff Basilea)

Eine kleine Bildergeschichte die helfen soll, die rotblaue Ereignisse der letzten Monaten und Jahre zu verarbeiten. Insbesondere die Tatsache, dass man – wie so oft immer – zum Zuschauen verdammt ist. Die Frage ist jetzt eigentlich nur noch: Wer ist in diesem Drama nun Skylla, wer Charybdis, wer ist der Weisse Hai? Ach ja: und wer ist die Schwiegermutter?

Und für alle fleissigen Soundcloud-Nutzerinnen und Nutzer: Die ganze Chose gibt es natürlich auch als klassischen Song:

S wär aigentlig Fasnacht

Es kam ja mit Ansage. Dennoch ist es für jede Fasnächtlerin, jeden Fasnächtler schlimm, dass es schon wieder eine Zwangspause gibt. Obwohl dieses Mal der Vorlauf grösser war und man sich besser darauf vorbereiten konnte.

Alles, was nun ainewäg stattfindet, ist zwar schön, und Ausdruck der fast unendlichen Kreativität der Fasnachts-Szene. Aber es bleiben halt Trostpflaster. Auch Herr Iselin hat so eines kreiert.

Grundidee zu diesem Song war, unschwer zu erkennen, der Wettsteinmarsch. Einer der Märsche schlechthin. Herr Iselin bedankt sich an dieser Stelle bei Simi, Claudia und Kathrin, die mit ihren Piccolostimmen dem Song noch eine Zusatzportion Fasnacht eingehaucht haben.

Denn auch das ist Fasnacht: Dass sich im Internet innert weniger Tage Leute finden, die unkompliziert auf so eine Produktion aufspringen und sich mit dem Smartphone aufnehmen (das beste Mikrofon ist immer jenes, das man gerade zur Hand hat). Denn ins Studio einladen geht ja im Moment nun wirklich nicht.

Alternativi Fakte – Bild für Bild

Daumenkino. Wisst Ihr noch? Kann man auch selber herstellen. Dafür benötigt man zum Beispiel einen Block Postit-Zettel. Und Zeit. Viel Zeit. Denn um das menschliche Auge zu überlisten und die einzelnen Bilder in eine fliessende Bewegung zu verwandeln braucht es mindestens 12 Bilder pro Sekunde. Das wären also über 2’500 Bilder.

Nein, soviel Zeit habe ich nicht. Deshalb muss die etwas hemdsärmelig gestrickte Story um einen (inzwischen abgewählten) Präsidenten mit ein paar Lyric-Video Elementen gestreckt werden. Nur so reichten die 1’000 Bilder, die Herr Iselin in den letzten vier Jahren gezeichnet hat.

«Dr Johnny segglet immer dervo, solang irgendwo none Liechtli brennt.»

Kennt Ihr Johnny? Eigentlich heisst er ja Hans. Aber Johnny klingt viel cooler. Johnny lebt irgendwo in Basel. Ich weiss nicht genau, wo. Aber dort, wo er wohnt, ist er garantiert der Chef. Er hat immer etwas am Laufen. Etwas Grosses. Ein Business. Etwas, das richtig Geld und Fame (sorry… Ruhm) einbringen wird. ««Dr Johnny segglet immer dervo, solang irgendwo none Liechtli brennt.»» weiterlesen

Die Basis


Es ist wirklich nicht selbstverständlich. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Kollektiv – und als ein solches nehme ich «die Fans», insbesondere «die Muttenzerkurve» wahr – so etwas auf die Beine stellen kann. Ein Kollektiv, das von aussen  immer nur als Einheit wahrgenommen wird, wo praktisch nie ein Individuum für das Kollektiv sprechen oder eben auch agieren kann. Aber vielleicht hat es damit zu tun dass ich die MK nur von Nahem kenne, aber eben nicht von innen. Würde ich sie von innen kennen, hätte es mich vielleicht nicht sosehr überrascht.  «Die Basis» weiterlesen

[zwai] oder: Es ist Zeit für ein neues Album

11 neue Songs sind parat. Lieder über den Fluss aller Flüsse, über gefallene Helden und selbstverständlich über Fussball. Das Album 2 [zwai] geht eine Spur in Richtung Folk, und weil Herr Iselin in jungen Jahren die Banjo- und Pedal-Stunde geschwänzt hatte, musste er sich kompetente Verstärkung in Übersee holen.

Abgesehen von ein paar neuen Klängen hat das den Vorteil, dass Stress uff de Stroosse jetzt ohne das «I Want a New Drug»-Sample von Huey Lewis auskommt. Nicht, dass hier noch urheberrechtliche Einwände kommen.

Wer die untenstehende Tracklist mit dem vergleicht, was es von Herrn Iselin auf Soundcloud gibt, wird feststellen: es sind auch zwei brandneue Songs dabei.

Tracklist [zwai]IMG_0476

  1. Mir schwinge jedes Mol e Faahne
  2. Stress uff de Stroosse
  3. Dr Keenig vo Basel
  4. Du und di Tattuu
  5. Bappe Rhyy
  6. Sone Summer
  7. Mit andere Auge
  8. Delgado Delgado
  9. Nit eso schockiert
  10. Hooligan Nr. 1
  11. Hotel Basel

 

Hooligan Nr. 1 — Dobro & Pedal Steel: Andy Ellison
Stress uff de Stroosse — Banjo: Andy Ellison, Pedal Steel: Blake Mohler

 

 

Bappe Rhyy, oder: Drei Akkorde müssen reichen

Eigentlich gilt dieses Motto ja für den Punk. Doch das mit den drei Akkorden ist viel älter. Als der Blues aufkam, bestand praktisch jeder Track aus E, A und H (resp. B für die Amis). Gut, manchmal ähneln sich Songs etwas. Aber im Grossen und Ganzen ist es echt unglaublich, wieviele verschiedene Songs sich daraus stricken lassen. «Bappe Rhyy» ist einer davon. Auch wenn wir beim Mittelteil etwas geschummelt haben, dort schleichen sich ein paar Ausnahmen ein.

 

Nicht, dass ich mich ab heute dem Blues verschreiben wollte. Trotzdem finde ich es faszinierend, wieviele Leute sich heute immer noch für Blues begeistern. Vielleicht selber sogar Blues spielen. Von Hand. In einer Zeit, wo die Menge an computer/synthesizer-generierter Musik immer grösser wird.

Wenn wir – Stand heute – in die Schweizer Single-Charts schauen (machen zwar nur noch wenige heute, aber egal, es ist ein Gradmesser), dann müssen wir feststellen, dass es in den Top 10 keinen einzigen (keinen!) Song gibt, bei dem so etwas wie akustische / analoge Instrumente erklingen. Einzig bei Maroon 5 (Girls Like You) gibt es so etwas wie Gitarren. Aber sie sind so durch die Hächselmaschine gedreht worden, dass kaum mehr davon übrig geblieben ist.

Und was ist das fazit? Lernt ein Instrument! Und wenn es nur drei Griffe auf der Gitarre sind. Es reicht für Blues, für Punk. Und für Pop sowieso.

Schluss, aus, Pathos!

Irgendwo in den Song-Notizen schlummerten sie: die Textfetzen zu «Hotel Basel». Auf dieses Jahr gibt’s zum Ändstraich diese leicht verklärte und pathetische Nummer. Disclaimer: Herr Iselin ist dieses Jahr nach dem Ändstraich nicht zum Hotel Basel gegangen. Das Risiko, einen alten Mythos zu zerstören (lebt er überhaupt noch?) war zu gross.